

Geschichte des Hauses Carl Schwarz
Ende des neunzehnten Jahrhunderts gründete der Lassaner Kaufmann Carl Schwarz an der wenige Jahre zuvor errichteten Kleinbahn nach Anklam einen Kolonialwarenladen mit Getreidehandlung und Kohlenlager. Der Standort in der Nähe des Bahnhofes wie auch die prosperierende Kleinstadt (mit über dreißig Tischlereien) beförderten die günstige Entwicklung des Unternehmens, so dass Carl Schwarz etwa 1910, nach der Inbetriebnahme des Lassaner Elektrizitätswerkes (1908) ein neues Lagergebäude an der Bergstraße baute (der heutigen Anklamer Straße) mit einer elektrischen Schrotmühle und in der Adlerstraße, neben dem Kolonialwarenladen, eine Bierstube einrichtete. Der Kolonialwarenladen war noch bis etwa 1970 in Betrieb, die (von der LPG genutzte) Schrotmühle bis in die 1980er Jahre.


Das gesamte Anwesen erwarb in der Zeit der DDR der VEB Elektromotorenwerk Großenhain, Betriebsteil Lassan und verwendete die Räume als Ausbildungsstätte, Lager und Lehrlingsunterkunft. Nach 1990 übernahm die Lassaner Bäckergenossenschaft die Liegenschaften des Elektromotorenwerkes und richteten in der ehemaligen Produktionshalle ihre neue Backstube ein. Der Laden und die Bierstube wurden (nach Umbauten) als Wohnung genutzt. Seit 2021 werden die Gebäude von den neuen Besitzern saniert, um mit ihnen einen Kulturort zu schaffen und diesen in die schon vorhandenen Strukturen künstlerischer Aktivitäten des Lassaner Winkels zu integrieren.