Lithographie / Lassan Kunstfabrik

Lithographiewerkstatt

Die Lithographiewerkstatt

Wie kommt eine so komplizierte Drucktechnik aufs Land? Die Presse stammt aus dem Besitz des Plauener Malers Rolf Andiel wie auch ein großer Teil der Steine und kam 1995, nach dessen Tod, nach Pulow, wo in der ehemaligen Küche des Gutshauses eine Lithographiewerkstatt eingerichtet wurde, der ein seltsames Glück beschieden war. Zum einen förderte die Abgeschiedenheit des Dorfes die kreative Intensität, zum anderen fanden seit 1999 verschiedene Pleinairs in Pulow statt und seit 2000 in Marcilhac sur Célé in Frankreich mit internationaler Beteiligung.

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Die Ergebnisse wurden in Anklam und Klempenow, Heinrichsruh und Berlin ausgestellt. Auch waren Arbeiten aus der Werkstatt in Pulow in Argentinien, Südkorea, Frankreich und in verschiedensten Ausstellungen hierzulande zu sehen. Insgesamt beteiligten sich etwa siebzig Künstler aus verschiedenen Ländern an den Pleinairs, die ohne die Pulower Werkstatt nicht möglich gewesen wären. Der beabsichtigte Umzug der Lithographiewerkstatt nach Lassan in die Kunstfabrik sollte diesen Traditionen einen neuen, guten Rahmen geben.

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Zur Technik der Lithographie

Der ehrgeizige, aber mittellose Dramendichter Alois Senefelder versuchte seine Stücke, die heute nahezu vergessen sind, mit preiswerten und selbstentwickelten Drucktechniken publik zu machen. Bei Versuchen mit fetthaltiger Tinte und einem Solenhofener Kalkschiefer erfand er (1796) eine neue Drucktechnik, die auf der Abstoßung von Fett und Wasser basiert. Schnell wurde aus dem erfolglosen Dichter ein wohlhabender Geschäftsmann, dessen „Chemische Druckerey“ zu einem bedeutenden Münchner Unternehmen avancierte. Der Steindruck hatte durch das Drucken von Zeichnungen ganz eigene Möglichkeiten: in der Reklame, für Landkarten, für Postkarten oder bei der preisgünstigen Verbreitung von Kunstwerken (Honoré Daumier). Später entstand aus dem Prinzip des Steindruckes die Algraphie (auf Aluminiumblech) und die Zinkographie (auf Zinkblech) und der noch immer sehr weitverbreitete Offsetdruck.

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Anmeldung:
Rainer Müller
Glacistraße 40
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